Psychische Erkrankungen bei Kardiologen

Weltweit leidet jeder vierte Kardiologe an einer psychischen Erkrankung, die er selbst berichtet

August 2023
Psychische Erkrankungen bei Kardiologen
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Psychische Erkrankungen sind bei Ärzten ein zunehmend anerkanntes Problem. Globale Daten zu psychischen Erkrankungen (MHC) bei Kardiologen sind begrenzt.

Der Zweck dieser Studie bestand darin, die weltweite Prävalenz von MHC unter Kardiologen und ihre Beziehungen zum Berufsleben zu untersuchen.

Das American College of Cardiology führte im Jahr 2019 eine Online-Umfrage unter 5.931 Kardiologen weltweit durch. Dabei wurden Daten zu Demografie, Praxis, MHC und Zusammenhang mit beruflichen Aktivitäten analysiert. Die P-Werte wurden mithilfe des Chi-Quadrat-Tests, des exakten Fischer-Tests und des Mann-Whitney-U-Tests berechnet. Eine univariate und multivariate logistische Regressionsanalyse bestimmte die Assoziation von Merkmalen mit MHC.

Weltweit leidet jeder vierte Kardiologe an einer selbst gemeldeten psychischen Erkrankung (MHC), einschließlich psychischer Belastung oder einer schweren oder anderen psychiatrischen Störung. Es gibt erhebliche geografische Unterschiede bei MHCs, mit den höchsten und niedrigsten Prävalenzen in Südamerika (39,3 %) und Asien (20,1 %) (P < 0,001).

Prädiktoren für MHC waren das Erleben von emotionaler Belästigung (OR: 2,81; 95 %-KI: 2,46–3,20), Diskriminierung (OR: 1,85; 95 %-KI: 1,61–2,12) und Scheidung (OR: 1,85; 95 %-KI: 1,27–2,36). ) und Alter < 55 Jahre (OR: 1,43; 95 %-KI: 1,24–1,66).

Frauen dachten in den letzten 12 Monaten häufiger über Selbstmord nach (3,8 % vs. 2,3 %), suchten aber auch häufiger Hilfe (42,3 % vs. 31,1 %) als Männer (alle P < 0,001).

Fast die Hälfte der Kardiologen, die über MHC berichteten (44 %), waren mit mindestens einer beruflichen Kennzahl unzufrieden , darunter das Gefühl, wertgeschätzt, fair behandelt und angemessen entlohnt zu werden.

Psychische Erkrankungen bei Kardiologen

Mehr als jeder vierte Kardiologe weltweit leidet unter selbstberichteten psychischen Erkrankungen (MHCs), und der Zusammenhang mit negativen Erfahrungen im Berufsleben ist erheblich. Es sind gezielte Anstrengungen in der Prävention und Behandlung erforderlich, um den Beitrag der betroffenen Kardiologen zu maximieren.