Einführung
Chronischer Husten bei Erwachsenen wird in den klinischen Leitlinien als Husten definiert, der ≥ 8 Wochen anhält, und ist weltweit ein häufiger Grund für die Suche nach medizinischer Hilfe, da er erhebliche Auswirkungen auf das tägliche Leben und die Lebensqualität hat. Eine systematische Überprüfung und Metaanalyse mit mehr als 90 Studien ergab eine weltweite Prävalenz von chronischem Husten von 9,6 %, wobei die Rate in Europa höher ist (12,7 %).
Das Konzept der Hustenüberempfindlichkeit wird zunehmend als Mechanismus vermutet, der vielen multifaktoriellen Ursachen von chronischem Husten zugrunde liegt. Tatsächlich wurde in den Leitlinien der European Respiratory Society (ERS) das Hustenüberempfindlichkeitssyndrom als allgemeine Diagnose vorgeschlagen.
Innerhalb dieses allgemeinen Begriffs werden insbesondere neue Phänotypen und unterschiedliche Gruppen berücksichtigt.
Chronischer Husten wird als anhaltender Husten definiert, der 8 Wochen oder länger anhält, und das Konzept der Hustenempfindlichkeit wurde als zugrunde liegender Mechanismus der Erkrankung vermutet.
Die Prävalenz wird weltweit auf 9,6 % und allein in Europa auf 12,7 % geschätzt. Die Leitlinien der European Respiratory Society (ERS) schlagen als allgemeine Diagnose ein Hustenüberempfindlichkeitssyndrom vor, mit folgenden Phänotypen:
- Asthmatischer Husten/eosinophile Bronchitis
- Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) mit Husten
- Postnasales Tropfsyndrom/oberes respiratorisches Hustensyndrom (UACS)
- Husten aufgrund von Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmern (ACE-Hemmer). Chronischer refraktärer Husten (oder ungeklärter/idiopathischer chronischer Husten)
- Chronischer Husten bei anderen Erkrankungen
- Chronischer Husten im Zusammenhang mit Tabak und Nikotin
Die Prävalenz und Merkmale dieser Phänotypen in der Allgemeinbevölkerung sind jedoch unbekannt.
Grundlegender Grund
Aktuelle Leitlinien betrachten chronischen Husten als eine einzelne klinische Einheit mit unterschiedlichen Phänotypen. Unser Ziel war es, sie in einer Allgemeinbevölkerung zu untersuchen und die Prävalenz, Verteilung und Ausprägung dieser Phänotypen innerhalb der österreichischen Allgemeinbevölkerung zu beschreiben.
Methoden
Aus der LEAD-Studie wurden eine bevölkerungsbasierte Längsschnittbeobachtungskohorte sowie Fragebogen- und Spirometriedaten von 10.057 erwachsenen Teilnehmern analysiert. Chronischer Husten wurde definiert als fast täglicher Husten während der letzten 12 Monate über mindestens 3 Monate (>12 Wochen).
Ergebnisse
Die Prävalenz von chronischem Husten betrug 9 % und nahm mit zunehmendem Alter zu.
Wir fanden kein Vorherrschen des Geschlechts, wohl aber ein Vorherrschen des weiblichen Geschlechts (68 %) bei Nichtrauchern.
Eine vermutete Ursache wurde bei 85 % identifiziert, von denen mehr als die Hälfte (53,9 %) zwei Phänotypen aufwies, 36,9 % nur einen und 9,2 % drei oder mehr Phänotypen aufwiesen.
In Bezug auf die Verteilung der Phänotypen waren 40,8 % aktive Raucher, 32,6 % nahmen ACE-Hemmer, 18,2 % GERD, 17,6 % asthmatischer Husten, 9,7 % UACS und 28,3 % andere mit chronischem Husten verbundene Krankheiten.
15 % hatten unerklärlichen chronischen Husten ohne erkennbaren Phänotyp.
Derzeitiges Rauchen, niedriger sozioökonomischer Status, Fettleibigkeit, COPD und obstruktive Schlafapnoe waren Faktoren, die mit chronischem Husten in Verbindung gebracht wurden.
Abschluss
Chronischer Husten kommt in Österreich häufig bei Erwachsenen vor und kommt bei der älteren Bevölkerung sehr häufig vor. Die meisten Teilnehmer können mit einer einfachen fragebogenbasierten Beurteilung phänotypisiert werden und können daher möglicherweise ohne eine intensive klinische Studie eine spezifische Behandlung erhalten.