Eine im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichte Studie von Forschern des National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases (NIDDK) legt nahe, dass Leptin, im Volksmund als „Fettleibigkeitshormon“ bekannt, bei der Behandlung einer seltenen Erkrankung nützlich sein könnte. Metabolische Lipodystrophie, gekennzeichnet durch Verlust von Fettgewebe und andere Stoffwechselstörungen.
Die Autoren verwendeten eine im Labor hergestellte Version von Leptin und stellten fest, dass diese bei neun Frauen mit Lipodystrophie mehrere Stoffwechselprobleme verbesserte. Die Patienten hatten aufgrund genetischer Defekte oder eines abnormalen Angriffs des Immunsystems selbst nur minimales Fettgewebe.
Patienten mit Lipodystrophie weisen neben dem Verlust von Fettgewebe häufig auch niedrige Plasmaspiegel von Leptin und hohe Triglyceride sowie eine Insulinresistenz und Diabetes auf. Die übliche Behandlung der Betroffenen besteht aus einer Kombination aus Insulin, oralen Antidiabetika und Lipidsenkern.
Die neue Studie zeigt jedoch, dass viermonatige Injektionen des modifizierten Leptins den Hormonspiegel im Blut erhöhen, die Triglyceridwerte senken und den Glukosespiegel verbessern. Während der Behandlung konnten Frauen die antidiabetische Medikation teilweise oder vollständig absetzen. Nach Ansicht der Autoren hatten diese Ergebnisse einen wichtigen Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten und legen nahe, dass Leptin eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung eines normalen Stoffwechsels spielt, da korrekte Hormonspiegel für einen normalen Stoffwechsel notwendig zu sein scheinen Insulinsensitivität.