Höhepunkte • Dies ist die erste Stressreaktivitätsstudie, die sitzendes Verhalten mit Goldstandard-Neigungsmessung misst. • Sitzendes Verhalten hängt mit umfassenderen psychobiologischen Reaktionen auf psychischen Stress zusammen, unabhängig von körperlicher Aktivität. • Eine übertriebene Reaktivität kann mechanistisch Zusammenhänge zwischen sitzendem Verhalten und dem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen untermauern. |
Hintergrund
Sitzendes Verhalten ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die zugrunde liegenden Mechanismen sind jedoch noch unklar. Übertriebene psychobiologische Reaktionen auf akuten psychischen Stress erhöhen das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.
Sitzendes Verhalten ist mit Merkmalen verbunden, die breite Muster psychobiologischer Stressreaktionen vorhersagen können (z. B. erhöhter Ruheblutdruck und systemische Entzündung). Derzeit ist jedoch nicht bekannt, ob sitzendes Verhalten und Stressreaktivität in direktem Zusammenhang stehen.
Das Ziel dieser Studie bestand darin, Zusammenhänge zwischen gerätebewertetem Sitzverhalten und Messungen der Stressreaktivität zu untersuchen.
Methoden
Einundsechzig gesunde Erwachsene verwendeten sieben Tage lang einen activPAL (Oberschenkel) und einen ActiGraph (Handgelenk), um das gewohnheitsmäßige Ausmaß an sitzendem Verhalten (Mittelwert ± SD = 9,96 ± 1,48 h/Tag) und mäßiger bis starker körperlicher Aktivität (Mittelwert ± SD) zu messen = 101,82 ± 42,92 min/Tag).
Anschließend wurden die Teilnehmer einem Stressreaktivitätstest unterzogen, bei dem schlagweise das Kortisol im Speichel sowie die kardiovaskuläre (z. B. Blutdruck, peripherer Gesamtwiderstand) und entzündliche (Plasma-Interleukin-6, Leukozyten) Reaktion gemessen wurden. zu einem 8-minütigen sozial bewertenden Paced.
Ergebnisse
Höhere Mengen täglicher sitzender Tätigkeit waren mit stärkeren Stressreaktionen für den diastolischen Blutdruck (Β = 1,264, 95 %-KI = 0,537–1,990, p = 0,005) und den gesamten peripheren Widerstand (Β = 40,563, 95 %-KI) = 19,310–61,812 verbunden , p < 0,001), Interleukin-6 (Β = 0,219, 95 %-KI = 0,109–0,329, p < 0,001) und Cortisol (Β = 1,844, 95 %-KI = 1,139–2,549, p < 0,001).
Diese Ergebnisse ergaben sich unabhängig von a priori festgelegten Kovariaten, einschließlich des täglichen Niveaus mäßiger bis starker körperlicher Aktivität und Adipositas.
Abschluss
Das vom Gerät beurteilte sitzende Verhalten steht im Zusammenhang mit einer erhöhten Reaktivität gegenüber Multisystem-Stress (z. B. kardiovaskulärer, entzündlicher und Cortisol-Stress), bei dem es sich möglicherweise um einen neuartigen Mechanismus handelt, der etablierten Zusammenhängen zwischen sitzendem Verhalten und kardiovaskulären Erkrankungen zugrunde liegt.
Zukünftige Forschungen könnten die Auswirkungen kontextspezifischer sitzender Verhaltensweisen auf Stressreaktionen, einschließlich Interaktionen mit körperlicher Aktivität, untersuchen. In weiteren Arbeiten sollte untersucht werden, ob eine Reduzierung des sitzenden Verhaltens die Messwerte der Stressreaktivität abschwächt, da dies möglicherweise klinische Relevanz für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat.
Diskussion
Eine übertriebene Stressreaktivität ist charakteristisch für viel sitzendes Verhalten und könnte ein neuartiger Mechanismus sein, der sitzendes Verhalten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung bringt. Zukünftige Arbeiten sollten die Auswirkungen einer Reduzierung des sitzenden Verhaltens auf die Messung der Stressreaktivität untersuchen, da dies möglicherweise klinische Relevanz für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat.