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Der Zustand ist durch Starrheit, veränderten Geisteszustand, Hyperthermie und autonome Dysfunktion (z. B. Diaphorese, Tachykardie, Tachypnoe und labiler Blutdruck) gekennzeichnet. 1 Sie tritt bei etwa 0,02 % bis 0,03 % der Patienten auf, die Antipsychotika erhalten, wobei die Sterblichkeitsrate nach jüngsten Schätzungen bis zu 5,6 % beträgt. 2 Es kann auch durch dopaminantagonistische Antiemetika (z. B. Metoclopramid) verursacht werden. 23
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Der Kreatinkinasespiegel liegt normalerweise über 1000 IU/L. 1, 3 Bildgebung des Gehirns, Lumbalpunktion, Stoffwechseltests und Arzneimittelimmunoassays können in Betracht gezogen werden, um alternative Ursachen (z. B. toxische, metabolische, infektiöse, strukturelle) auszuschließen. 1, 2 Eine vollständige Krankengeschichte hilft, das maligne neuroleptische Syndrom (MNS) von sympathomimetischer oder anticholinerger Toxizität und Serotonin-Syndrom zu unterscheiden. 2, 4
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Zu den Risikofaktoren gehören die Verwendung hochwirksamer Antipsychotika der ersten Generation (z. B. Haloperidol, Fluphenazin), hohe Dosen, schnelle Dosissteigerungen, parenterale Formulierungen und die Vorgeschichte von NMS. Patienten, die stabile Dosen erhalten, können während einer akuten Erkrankung ein NMS entwickeln. 2 – 5
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Patienten benötigen möglicherweise eine Intensivstation, um eine Volumenreanimation durchzuführen, Hyperthermie zu behandeln und Endorgandysfunktionen zu behandeln. 3, 5
Benzodiazepine (d. h. intramuskuläres oder intravenöses Lorazepam 1 bis 2 mg alle 4 bis 6 Stunden) sind die Erstbehandlung bei Muskelsteifheit und sympathischer Überaktivität, einschließlich Unruhe und Hyperthermie. 3, 5 Bei Hyperthermie sollten auch Kühldecken und Eisbeutel verwendet werden.
Die Wirksamkeit von Dantrolen, Dopaminagonisten wie Bromocriptin und Elektrokrampftherapie ist nicht ausreichend belegt. Diese können in Betracht gezogen werden, wenn sich die Symptome trotz anfänglicher Behandlung verschlimmern, wobei die örtliche Giftnotrufzentrale Hinweise zu Dosierungen der Pharmakotherapie gibt.
Bei allen Patienten sollte eine venöse Thromboprophylaxe in Betracht gezogen werden. 4
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Bei frühzeitiger Erkennung und Behandlung erholen sich die meisten Patienten vollständig. 5
Wenn eine fortgesetzte Einnahme antipsychotischer Medikamente gerechtfertigt ist, umfassen Maßnahmen zur Verringerung des Risikos eines erneuten Auftretens (geschätzt zwischen 10 % und 30 %) einen Wiederbeginn mindestens 2 Wochen nach Abklingen der Symptome (4 Wochen bei Depotinjektionen) und die Verwendung von Antipsychotika in geringer Dosierung Potenz, niedrige Dosen und langsame Dosissteigerung. 2 – 5
Zusammenfassung • NMS ist eine seltene Erkrankung, die eine Nebenwirkung der Behandlung, im Allgemeinen mit Antipsychotika, darstellt. • Es ist wahrscheinlicher, wenn Antipsychotika in hohen Dosen oder schnell titriert werden. Bei Verdacht auf NMS sollte die pharmakologische Behandlung abgebrochen werden. Dadurch können Symptome gelindert und Komplikationen vorgebeugt werden. • Bei vielen Patienten mit NMS wird eine erneute Behandlung mit Antipsychotika erforderlich sein. Es wird empfohlen, mit der Behandlung zu beginnen, sobald die NMS-Symptome abgeklungen sind und nach einer pharmakologischen Clearance-Periode von mindestens 5 bis 14 Tagen, abhängig von den Bedürfnissen, Risiken und potenziellen Vorteilen des jeweiligen Einzelfalls. • Die antipsychotische Behandlung sollte mit Arzneimitteln geringer Wirksamkeit, in niedrigen Dosen und durch langsame Titration wieder aufgenommen werden. • Darüber hinaus ist eine regelmäßige klinische Untersuchung erforderlich, um etwaige Symptome von NMS zu erkennen. Weitere Studien werden weitere Informationen über NMS liefern. |
Bibliografische Hinweise
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